Amateras Frühgrau

Amateras Frühgrau

Ich heiße Amateras Frühgrau, dritter Sohn von Dacensu Honores Frühgrau.
In der Hafenstadt Port Ventis an der Windküste in einen hohen Stand geboren.
Als zweiter Sohn genoss ich zwar eine gute Ausbildung, stand aber in der Erbfolge nicht an erster Stelle. Dies ließ mich mein Vater spüren. Ich war sein Reservesohn.
Aber ich beschwere mich nicht. Meine beiden Schwestern waren schon sehr jung vorgesehen für Hochzeiten mit Handelspartnern meines Vaters. Mein kleinster Bruder war bei meiner Abreise noch sehr jung. Ich weis nicht wie mein Vater ihn betrachtet. Vielleicht sieht er ihn als Ersatz für mich.

Meine Familie ist seit Generationen im Besitz großer Ländereien und einiger Webereien.
Durch die Produktion und den Handel konnten meine Vorfahren einen großen Reichtum anhäufen. Dieser ermöglichte mir eine gute und fundierte Bildung in den geistigen Wissenschaften. Es ermuntert mich, wie es mich traurig stimmt.
Das Lehenswesen, welches mein Vater mit voller Überzeugung vertritt, hat mir die Ausbildung ermöglicht. Doch genau dieses Wissen und das darauf bauende Verständnis haben mich fliehen lassen und doch mir mein Leben ermöglicht welches ich jetzt führen darf.
Ich durfte die Lehren aller vier Götter kennen lernen. Setzte mich mit meinen Lehrern auseinander und formte so eine, wie ich hoffe, ausgewogene und gerechte Sicht der Dinge. Das Wissen war das Fundament für mein Gewissen. Ich wollte kein Leben mehr führen auf Kosten der Bauern, des ungerechten Lehenswesen. Es darf nicht sein, dass die Geburt schon den Stand in der Gesellschaft festlegt. Wieso durfte ich vor dem warmen Kamin lernen während draußen die Bauern unfrei und hart arbeiteten. Nicht für sich selbst oder Ihre Familie, sondern für Ihren Herren. Der Herr der Sie missachtete und der sich durch Sie bereicherte. Ich wollte dieser alten und festgefahrenden Gesellschaft entfliehen. Andere Kulturen kennen lernen. Meinen Horizont erweitern. Mit meinen eigenen Augen sehen, meinen eigenen Ohren hören und nicht nur aus den Schriften anderer Wissen erlangen. In einigen Schriften wurden die Bewohner im Süden von Escadon beschrieben.
Temperamentvolle Anhängern von Ignis. Diese schienen kein Lehenswesen zu akzeptieren. Die stolzen und eigensinnigen Bewohner des Südens wirkten auf mich so anders und dadurch so interessant. Der Süden war reich, auch ohne Lehenswesen. Zumindest konnte ich mir nicht vorstellen, dass sich ein kämpferisches Volk in solch eine Unterwerfung begeben würde. Geschweige denn diese Situation ertragen würden.

Ich fasste den Entschluss den Süden und die Menschen dort kennen zu lernen. Ich wollte eine bessere Gesellschaft kennen lernen. Eine Kultur in der Gerechtigkeit statt Recht zählt. Eine Welt in der man nicht von Geburt an eine Rolle aufgezwungen bekommt. Eine Tradition die es erlaubt sich zu erheben und für sein Recht zu kämpfen.

Mir war klar, das mich mein Vater niemals gehen lassen würde. Nicht mit meinen Ideen und Vorstellungen. Also unterbreitete ich Ihm einen Plan: neue Handelspartner im Süden zu beschaffen. So machte ich mich auf den Weg mit dem Gefühl meinem Vater ein Gefallen zu tun. Nicht durch neue Handelspartner sondern durch mein Fortgehen. Trotz meiner nur leichten Bindung zu meinem Vater legte sich ein dunkler Nebel um mein Gemüt. Zu meinem Glück verflog dieser schwere Nebel schnell. urch die Bekanntschaft mit Wandersleuten und Händlern auf deren Karren ich reisen durfte. Ich lerne viele Menschen kennen. Verschiedene Menschen. Alle hatten Sorgen und Problemen aber auch Träume und Hoffnung. Ich lauschte Geschichten und Erzählungen. Tauschte mich über die Götter, deren Anhänger und über allerlei Dinge aus. Lernte die Dinge nicht nur von einer Seite zu betrachten. Es gibt immer eine helle und eine dunkle Seite; an allen Dingen. Auf meinem Weg leistete mir mein Wissen in der Heilkunde gute Dienste. Ich half gerne anderen Leuten. Es freut mich wenn ich etwas Gutes tun kann. Ich verlangte nie eine Gegenleistung. Doch immer habe ich etwas bekommen. Sei es auch nur ein von Herzen kommendes Danke. Auf dem letzten Stück nach Cor Terrae schloss ich mich einer Gesellschaft von Pilgern an. Wie es der Zufall wollte war die Gruppe unterwegs nach Seguridad; meinem Ziel.

Wappen Helwart Orden

Es war eine bunt gemischte Gruppe aus allerlei verschiedener Charaktere. Es gab Geschichten ohne Ende. Legenden wurden erzählt. Eine davon handelte von dem Paladin Helwart. Einen stolzen Krieger der sein Leben für das Anderer gab und den die Götter heilig sprachen. Es sollte sogar einen Orden geben in den Sandbergen.

Der Aufstieg in eben diese begann an einem frühen morgen. Erst waren es noch breite klare Wege umgeben von viel Grün. Doch umso höher wir kamen verschmälerten sich die Wege und das Grün wich immer mehr grauem und grobem Gestein. Die seichte Steigung wandelte sich in immer steilere Hänge und Abgründe neben dem Weg, der nicht mehr war als ein schmaler Pfad. Die Luft wurde kühler und der Neben raubte uns öfters die Sicht als es uns lieb war. An einem Abend musste wir in der nahezu völligen Dunkelheit weiter denn wir fanden keinen geeigneten Rastplatz. Als wir dann eine kleine Stelle gefunden haben konnte wir uns endlich erholen und ein wenig schlafen. Am nächsten Morgen mussten wir feststellen, dass wir in der Dunkelheit vom Weg abgekommen sein mussten. Der Neben erschwerte das Finden eines Pfades oder Weges. In der Gruppe machte sich Panik breit. Niemand konnte sagen wo wir uns befinden oder wohin wir uns bewegen sollten. Die Hilflosigkeit wandelte sich langsam aber unaufhaltsam in Aggression. Die schwindende Hoffnung fütterte die Verzweiflung. Unsere Gruppe zerfiel immer weiter und die Gemeinschaft verlor sich in Selbstmitleid und gegenseitigen Beschuldigungen.

In dieser verzweifelten Situation erschien ein gepanzerter Kämpfer. Gerüstet in glänzender Platte, bewaffnet mit einem wuchtigen Streitkolben hinter einem schwarzen Schild. Dieser Kämpfer strahlte eine solche ermutigende und beruhigende Aura aus, dass wir unsere Streitigkeiten einstellten und uns komplett auf Ihn fokussierten. Einige in der Gruppe erkannten das Wappen auf dem Schild. Ein mächtiger Greifenflügen mit starker Klaue. Einer Eichel und dem roten Blatt: Das Wappen des Helwart Ordens.

Der Orden aus den Erzählungen. Der Orden der beschützt und leitet.
Durch seine reine Anwesenheit gab Gerin Rothand der Gruppe Ihre Zuversicht und Hoffnung zurück. Er sorgte durch seine Präsenz für ein Gefühl der Zuversicht und Sicherheit. In der Begleitung des Paladins war der Weg nach Seguridad keine Schwierigkeit mehr. Zielsicher und mit guter Ortskunde war das Ziel schneller erreicht als es mir lieb war. Ich hörte Gerin Rothand gerne zu. Tauschte mich über Glauben und Ansichten aus. Ich lernte den Orden kennen und begann mich der Idee zu erwärmen dem Orden beizutreten. Das Erlebnis, einer hoffnungsstreuenden Aura, die Sicherheit und Zuversicht verströmt, hatte ein solchen Eindruck bei mir hinterlassen, dass ich beschloss mich dem Helwart Orden anzuschließen.

In Seguridad angekommen lerne ich einen charismatischen Händler kennen: Ramešh Isacâ Al Imañi. Ich kann mich nicht mehr erinnern wo und wie wir uns genau kennen gelernt haben. Es muss auf dem großen Marktplatz gewesen sein. Mitten in der Menge von Händlern und Kunden. Ich kann mich nur an den Lärm, das Rufen der Marktschreier und die intensiven Gerüche erinnern. Meine Sinnen waren betäubt vor zu viel Neuem. Und plötzlich war dort Rami; so nennen Ihn Freunde. Er schaffte es tatsächlich mir sein Pulver anzudrehen. Bis heute weis ich nicht was das für ein Zeug ist. Ich weis nur, dass ich nach der ersten Nase dieses teuflischen Zeugs nichts mehr klar sehen konnte. Meine Erinnerung besteht nur aus Erzählungen anderer. Mein Gefühl sagte mir aber das es ein guter Abend gewesen sein muss. Und seid diesem Tag sind Rami und ich nun befreundet. Es ist kein gewöhnliches Fundament, auf dem unsere Freundschaft erbaut ist. Es ist aber ein sehr stabiles.

Seit meinem Besuch in Seguridad bin ich nun ein Ordensbruder. Der Hewart Orden ist meine neue Heimat geworden. Gerin Rothand mein Bruder. Rami mein Freund.

An meine Vergangenheit erinnere ich mich nicht mehr. Ich bin dort wo ich sein möchte. Mein Orden ist meine neue Familie. Meine Aufgabe ist ehrenvoll und die Wanderer und Pilger denen ich in den Sandbergen helfe bringen Neuigkeiten und Geschichten mit. Aus allen Teilen Escadons.

Ich helfe, denen die Hilfe benötigen und wünschen. Ich handle so, dass Gerechtigkeit herrscht;
nicht das Recht der Könige und Herrscher. Jeder ist gleich und hat gleiches verdient.

Ich bin Amateras Frühgrau.
Paladin. Ordensbruder. Kämpfer für die Gerechtigkeit.

“Indem er die rund um sich schützt, hilft ein Paladin seiner eigenen Verteidigung.”